Gute Feedbackkultur am Arbeitsplatz II: Rhetorik-Coach Wolfgang J. Fischer über konstruktives Feedback

Wolfgang J. Fischer ist freiberuflicher Kommunikationstrainer. Bei BeuthBonus+ leitet er den Kurs „Rhetorik, Gesprächsführung und Performance“. Dabei hilft er den Teilnehmenden ihr Auftreten und ihre Kommunikation im Job zu verbessern. Im Arbeitsalltag ist Feedback geben und annehmen dabei ein entscheidender Faktor. Warum eine gute Feedbackkultur für Arbeitnehmende sowie Unternehmen so nützlich ist, berichtet er im Interview:

Wann ist Feedback konstruktiv, also hilfreich?

Konstruktives Feedback bedeutet, dass es wertschätzend ausgerichtet ist. Dabei wird vermieden, persönliche und verletzende Argumente zu benutzen. Stattdessen sollte Kritik achtsam formuliert werden. Damit dieser Feedbackprozess gut funktioniert, benötigen Führungskräfte eine ausgeprägte emotionale Intelligenz. Zudem sollte die Unternehmenskultur an sich von Achtsamkeit geprägt sein.

Was ist Achtsamkeit in der Unternehmenskultur?

Mit Achtsamkeit als Leitkultur im Unternehmen wird ein wertschätzendes und respektvolles Miteinander organisiert. Unter Achtsamkeit (manchmal auch als Mindful Leadership bezeichnet) wird ein Führungsprinzip verstanden, welches hilft, Unternehmenskultur positiv zu beeinflussen. Besonders in Zeiten gesellschaftlichen Wandels kann so das Unternehmen gezielt und umfassend gestärkt werden. Mit dem Prinzip der Achtsamkeit gelingt es besser, Situationen und Menschen einzuschätzen. Zum Beispiel, um in Stresssituationen mit höherer Problemlösungskompetenz zu agieren. Das achtsame Miteinander trägt dazu bei, dass Mitarbeiter*innen ihr Potential entfalten können. Das wirkt sich nicht zuletzt auf Zufriedenheit, Produktivität und Innovationsfähigkeit aus.

Was gehört zu einer guten Feedbackkultur am Arbeitsplatz?

Dazu gehört ein von Vertrauen und Offenheit geprägtes Arbeitsklima. Das ermöglicht eine Kommunikation ohne Hierarchien. Eine auf Achtsamkeit ausgelegte Unternehmenskultur ist Teil einer positiven Feedbackkultur. Feedback wird darin als zentrales Kommunikationsinstrument ständig verwendet. Ein wertschätzendes Feedback ist geprägt von respektvollem Umgang untereinander. Das trägt auch zu einer höheren Identifikation mit dem Unternehmen bei.

Ein Beispiel guter Feedbackkultur sind regelmäßige Teamsitzungen oder Einzelgespräche zwischen Mitarbeiter*innen und Führungskräften.

Warum ist Feedback wichtig für Arbeitnehmer*innen sowie Arbeitgebende?

Feedback ist sowohl für Mitarbeiter*innen als auch Führungskräfte oder Arbeitgebende wichtig. Für Arbeitnehmer*innen ist Feedback ein wesentliches Element beruflicher und persönlicher Wertschätzung. Für Arbeitgeber*innen ist es ein wertvolles Instrument der Personalführung. Von Bedeutung ist Feedback besonders vor dem Hintergrund der Mitarbeiter*innen-Zufriedenheit. Sie beeinflusst auch die Leistungsbereitschaft. Außerdem ist sie zentraler Bestandteil einer positiven, wertschätzenden Unternehmenskultur. 

Herzlichen Dank für das Interview und die lehrreichen Hinweise!

erstellt von Luisa Jabs; Nana Nkrumah |  19.10.2020 Detailansicht BHT Berlin (bht-berlin.de)

Eine Antwort auf „Gute Feedbackkultur am Arbeitsplatz II: Rhetorik-Coach Wolfgang J. Fischer über konstruktives Feedback“

Schreibe einen Kommentar